Vorstellung meines DIY-Aquariencomputers

Crustaman

Member
Hallo zusammen,

nach längerer Abstinenz melde ich mich mit meinem aktuellen Projekt mal wieder hier im Forum. Der Fokus bei diesem Projekt liegt allerdings weniger auf dem Aquarium wie sonst hier üblich, sondern mehr auf der Technik drumherum. Ziel ist es, möglichst viele Parameter des Aquariums mit einer zentralen Einheit zu regeln und anzusteuern.

Geboren war die Idee, nachdem ich mein Nano vor zwei Jahren an eine nicht mehr zu kontrollierende Algenplage verloren habe – geschuldet war es der hohen Wassertemperatur im Sommer, die ohne mein Zutun Richtung 29 Grad ging. Ständiges Wasserwechseln mit kaltem Wasser ist aber lästig und behebt das Problem nur kurz und für eine Kühleinheit aus dem Fachhandel, die ja letztlich auch nur ein Lüfter ist, wollte ich nicht so viel Geld ausgeben. Schon da dachte ich mir, dass man das doch recht einfach selbst umsetzen könnte. Aus Zeitmangel hab ich das dann aber nicht weiter verfolgt und das Becken wurde wenig später abgebaut.

Im ersten Lockdown Anfang diesen Jahres hatte ich dann endlich mal die Zeit, mich mal wieder damit auseinanderzusetzen. Ein Lüfter, der die ganze Zeit Vollgas auf die Wasseroberfläche pustet war mir aber etwas zu einfach. Da hat mich der technische Ehrgeiz gepackt, das mal richtig anzugehen. Naheliegend war natürlich, dann nicht nur einen Lüfter temperaturabhängig anzusteuern, sondern auch weitere Sachen rund ums Aquarium zu steuern. Auch eine automatisierte Düngung wäre für mich zum Beispiel wichtig, weil ich oft wochenweise nicht zu Hause bin.

Also setzte ich mich hin und überlegte mir ein paar Features, die ich gerne hätte. Herausgekommen ist:
-Temperaturmessung und Temperaturregelung (Heizen und Kühlen)
-Zeitschaltuhrfunktion für Licht und CO2
-Automatisierte Düngung
-ph-Wert-Messung und Regelung über CO2
-Wasserstandsmessung- und Regelung

Ein Arduino lag bei mir schon länger in der Schublade, mit dem ich mal ein bisschen experimentieren wollte. Ein erster Prototyp dauerte seine Zeit, weil ich mich erstmal in die Welt der Mikrocontroller einarbeiten musste. Hat eine ganze Weile gedauert, bis die einzelnen Funktionen auf einer soliden Codebasis standen und funktionierten. Eine erste Version war dann schon ein ganz schönes Kabelchaos, weil für die Funktion mehrere Module gebraucht wurden.

IMG_20201124_185754_583.jpg

Hier ein paar Details zu den einzelnen Funktionen:

Die Zeitschaltuhrfunktion habe ich zuerst angegangen. Ich fand klackernde mechanische Zeitschaltuhren und unintuitiv zu bedienende digitale Zeitschaltuhren schon immer nervig und eine „intelligente“ Steckdosenleiste hat bei mir nach kurzer Zeit den Dienst quittiert. Um das Licht und alles andere was an einer Steckdose hängt zu schalten hab ich mir deshalb Funksteckdosen gekauft. Den Code, den die beigelegte Fernbedienung beim Schalten an die Steckdosen sendet, habe ich mit einem Empfängermodul mit dem Arduino ausgelesen und in die Software implementiert. Der Arduino kann mit einem Sendemodul jetzt die Fernbedienung sein und die Steckdosen schalten. So kann auch der Heizstab und das CO2 angesteuert werden.

Die Temperaturregelung für das Heizen ist recht simpel, weil man ja nur den Heizstab ein- oder ausschaltet. Die Kühlung habe ich etwas komplexer gemacht. Als Lüfter dient ein PC-Lüfter, dessen Drehzahl per PWM-Signal gesteuert werden kann. In der Software ist eine Regellogik implementiert, die es mir erlaubt, die Wassertemperatur sehr genau einzustellen. Ich schaffe es das Aquarium bis auf 0,1° genau auf die gewünschte Temperatur abzukühlen. Maximal konnte ich das Wasser etwa 4-5°C abkühlen, mit so viel hätte ich nicht gerechnet. Der Vorteil des geregelten Lüfters ist, dass er angenehm leise wird, sobald die eingestellte Temperatur erreicht ist.

Die Düngung war nochmal etwas komplizierter zu implementieren, weil ich hier auch hardwareseitig etwas experimentieren musste. Die kleinen Peristaltikpumpen laufen auf 12V und brauchen recht viel Leistung, deshalb kann ich die nicht direkt mit dem Arduino ansteuern. Ich nutze nun MOSFETs, um die höhere Spannung mit dem Arduino zu schalten. In der Software sind die gegebenen Parameter wie die gewünschte tägliche Nährstoffzufuhr, der angeschlossene Dünger und die Pumpenleistung hinterlegt. Daraus wird dann die Zeit berechnet, die die Pumpe laufen muss. Sobald das Licht angeht, wird jetzt gedüngt.

Um verdunstetes Wasser wieder aufzufüllen wollte ich eigentlich schon über eine zusätzliche Düngepumpe Wasser zuführen, ich habe bisher allerdings leider noch keinen geeigneten Sensor gefunden. Deswegen mache ich das aktuell noch manuell, bis die bestellten Sensoren ankommen.

Auch das pH-Modul habe ich noch nicht in Betrieb genommen, irgendwie habe ich auch den Bedarf nicht wirklich gehabt, weil das Becken auch ohne das und nur über die zeitgesteuerte CO2-Zufuhr sehr gut läuft.


Über den Sommer musste das Projekt leider etwas ruhen, bis ich dann im Oktober endlich mein Nano wieder neu aufgesetzt habe. Allerdings ergaben sich noch einige Probleme, zum Beispiel hat sich herausgestellt, dass der Arduino schlichtweg zu wenig Speicher für das gesamte Programm hat. Naheliegend war, das Projekt nun auf einen anderen Mikrocontroller, den ESP32 zu migrieren, der bietet nicht nur deutlich mehr Speicher, sondern auch mehr Funktionen wie ein integriertes WLAN-Modul für zukünftige Spielereien.

Ein weiterer Punkt war, alles im Aquarium recht ansprechend an- bzw. unterzubringen. Man will schließlich keine losen Sensoren im Becken haben und die Schläuche für die Düngerzufuhr sollten möglichst dezent, aber trotzdem sicher angebracht sein. Dafür hab ich eine kleine Halterung konstruiert, die an die Scheibe geklemmt wird und den Temperatur- und pH-Sensor sowie die Düngeschläuche in Position hält. Hier im Bild ist die Halterung zu sehen, da wird gerade auch gedüngt. :)
In die größere Aussparung kann noch die pH-Elektrode geführt werden. Platz für weitere Schläuche für die Dünger ist auch noch.

VideoCapture_20201219-235747.jpg

Seit Anfang des Monats läuft das Setup nun sehr zuverlässig mit einem Dünger zum Testen, nur ist das alles noch ein ziemliches Durcheinander und provisorisch auf meinem Rechner platziert.

20201205_174737.jpg

Zuletzt habe ich deshalb eine Leiterplatte konstruiert, um die Sensoren und Ausgänge besser stecken zu können und das Kabelchaos loszuwerden. Da bin ich mal sehr gespannt drauf, die Prototypen sind aktuell auf dem Weg zu mir. Ich hab auch noch einige weitere Verbesserungen auf meiner Liste, darunter Gehäuse für die Steuerung und Pumpen sowie ein Web-Interface, um die gemessenen Werte abzurufen und manche Parameter manuell anzusteuern. Die Arbeit geht mir also erstmal nicht aus. :)

Zuletzt natürlich auch noch ein Bildchen von meinem "Testbecken", wir sind ja schließlich immernoch in einem Aquaristikforum. ;)

20201211_224440.jpg

Jetzt ist der Text doch länger geworden als gedacht, ich bin gespannt was ihr so von meinem Projekt haltet. :D
 

Matz

Moderator
Teammitglied
Moin Henning,
schön mal wieder was von dir zu lesen! Ich dachte schon, du wärst verschollen .
Interessante Sache, die du dir da vorgenommen hast. Ich werd's verfolgen und bin gespannt, was am Ende dann dabei rauskommt.
Bis bald,
 

John0815

New Member
Moin Henning,

sieht sehr gut aus, ich habe etwas Ähnliches vor.

Dazu zwei Fragen, die sich mir stellen:

- woher weiß der Controller Datum und Zeit und wie ist sichergestellt, dass die Uhr nicht zu sehr im Laufe der Zeit "falsch" geht?

- was passiert mit den Funktionen (besonders Datum und Zeit), falls sich der Microcontroller mal aufhängt?

Danke für deine Antwort und frohe Weihnachten :)
 

Crustaman

Member
Hi John,

der ESP32 zieht sich Zeit und Datum beim Starten von einem Server, siehe diese Anleitung.
Damit geht die interne Uhr richtig und sollte auch lange Zeit "richtig" gehen, ich glaube die Abweichung ist laut Hersteller so gering, dass sie für diese Anwendung zu vernachlässigen ist.
Eine Idee wäre trotzdem, zumindest einmal im Monat die aktuelle Zeit mal wieder abzurufen, das könnte ich noch implementieren.
Und zum Thema des Aufhängen des Microcontrollers, das ist aus meiner Sicht kein Problem, denn "aufhängen" wird sich der Controller nur, wenn der Code fehlerhaft oder die Hardware defekt ist.
Fehlerhafter Code dürfte sich schnell zeigen, weil derselbe Code ja immer wiederholt wird und gegen defekte Hardware kann man nichts machen. Sollte der Strom mal ausfallen zieht sich der Microcontroller die Zeit beim Neustarten wieder vom Server.

Ein Update habe ich auch noch zum Projekt.
Kurz vor Weihnachten kamen noch die bestellten Platinen, die das Kabelchaos neben dem Becken etwas in den Griff bekommen sollen.
Ich bin ziemlich begeistert wie die rausgekommen sind und habe direkt mal die mitbestellten Komponenten auf eine Platine aufgelötet. Leider kann ich die neu designte Steuerung noch nicht ans Becken anschließen weil ich im Weihnachtsurlaub bin, aber ein "Trockentest" war schonmal vielversprechend.
Hier noch ein Bild, vorne die fertig bestückte Platine. Links sind alle Anschlüsse zu sehen, also für die Pumpen und die Sensorik. Rechts ist der Mikrocontroller aufgesteckt.
Im Hintergrund noch die restlichen, unbestückten Platinen, Mindestbestellmenge waren beim asiatischen Hersteller 10 Stück - hab also noch einige zum Experimentieren übrig. :D

20201226_171606_2.jpg


Jetzt bräuchte ich noch ein Gehäuse dafür, setze mich denke ich die Tage mal wieder ans CAD und bastel was zusammen.:)
Wünsche noch eine frohe Weihnachtszeit!
 

Andrej

Active Member
Hallo Henning,

Und zum Thema des Aufhängen des Microcontrollers, das ist aus meiner Sicht kein Problem, denn "aufhängen" wird sich der Controller nur, wenn der Code fehlerhaft oder die Hardware defekt ist.
Und wenn Energieversorgung instabil / schlecht ist.
Noch gibt es EMV-Störungen.

Fehlerhafter Code dürfte sich schnell zeigen, weil derselbe Code ja immer wiederholt wird
Hast Du von Pufferüberlauf schon was gehört? Solche Fehler können Wochen, Monate und sogar Jahre unentdeckt bleiben.

Sollte der Strom mal ausfallen zieht sich der Microcontroller die Zeit beim Neustarten wieder vom Server.
Wenn er startet.
Und an welcher Stelle startet Dein Programm wenn "Zeit"-Server nicht mehr zur Verfügung stehen sollte (ist ja Stromausfall. Nach dem kann sich Dein Router sich aufhängen) ? Man sollte solche Fälle berücksichtigen.

Allerdings ergaben sich noch einige Probleme, zum Beispiel hat sich herausgestellt, dass der Arduino schlichtweg zu wenig Speicher für das gesamte Programm hat.
Für die "paar" Funktionen ist der Atmega-Speicher viel zu groß. Man sollte allerdings weniger mit fertigen Bibliotheken arbeiten und etwas mehr selbst Code schreiben.

Es ist nicht böse gemeint. Ich möchte Dir nur einige "Stolpersteine" zeigen.
 

Crustaman

Member
Hallo Andrej,

Und wenn Energieversorgung instabil / schlecht ist.
Noch gibt es EMV-Störungen.
Dass mein Design nicht EMV-konform ist, ist mir bewusst. Was hat mich verraten? ;)
Zumindest bei meinen ersten Tests konnte ich jedoch keine Instabilitäten in den auftretenden Betriebszuständen feststellen.

Wenn er startet.
Und an welcher Stelle startet Dein Programm wenn "Zeit"-Server nicht mehr zur Verfügung stehen sollte (ist ja Stromausfall. Nach dem kann sich Dein Router sich aufhängen) ? Man sollte solche Fälle berücksichtigen.
Momentan würde das Programm dann gar nicht starten. Es startet erst, wenn eine gültige Zeit vorliegt.

Für die "paar" Funktionen ist der Atmega-Speicher viel zu groß. Man sollte allerdings weniger mit fertigen Bibliotheken arbeiten und etwas mehr selbst Code schreiben.
Das lag allerdings weniger an den Funktionen selbst, sondern mehr an den Strings, die ich mir als Hilfestellung beim Debuggen in den Code eingebaut habe. Die beanspruchen natürlich viel Speicher. Der Umstieg auf den ESP32 machte nicht nur wegen dem Speicher, sondern auch wegen der WLAN-Funktionalität Sinn. Zur Verwendung von Bibliotheken muss ich widersprechen, aus meiner Sicht muss man das Rad nicht neu erfinden. Das heißt im Übrigen nicht gleichzeitig, dass man nicht weiß, was ein Funktionsaufruf einer Bibliothek so macht.

Für eine erste Version bin ich aber schon sehr zufrieden. Die Steuerung hat mir in den letzten Wochen und jetzt auch über die Feiertage sehr zuverlässig einen Teil der Beckenpflege und des Monitorings übernommen. Damit bin ich schonmal ziemlich glücklich, bald kann ich dann dazu übergehen einige der angesprochenen Punkte zu verbessern.
 

Wuestenrose

Well-Known Member
'N Abend...

Zumindest bei meinen ersten Tests konnte ich jedoch keine Instabilitäten in den auftretenden Betriebszuständen feststellen.

Noch ned. Die kommen dann, wenn das Teil am zweiten Tag deiner 3-wöchigen Abwesenheit das Aquarium aufgrund eines Hängers der Software auf 45 °C hochheizt.

Kommerzielle SPSn besitzen Watchdogs, doppelte CPUs etc.p.p. um die Dinger so sicher wie nur möglich zu machen. Einem solchen Bastelteil jedoch würde ich mein Aquarium nicht unbeaufsichtigt überlassen.

I.d.S.
Robert
 

Andrej

Active Member
Hallo Henning,
zu dem was Robert bereits geschrieben hat schliesse ich mich voll an.
Ich würde wenigstens einen Attiny parallel laufen lassen und die Steuerung immer wieder nach "Lebenstelegrammen" abfragen.

Momentan würde das Programm dann gar nicht starten. Es startet erst, wenn eine gültige Zeit vorliegt.
Also kein Licht, Wärme usw. bis Du nach Hause kommst? Und wenn Du tatsächlich im Urlaub bist?

Das lag allerdings weniger an den Funktionen selbst, sondern mehr an den Strings, die ich mir als Hilfestellung beim Debuggen in den Code eingebaut habe. Die beanspruchen natürlich viel Speicher.
Schreib ein "F" davor: Serial.print (F("Text von Dir")); und es wird schon besser...

Zur Verwendung von Bibliotheken muss ich widersprechen, aus meiner Sicht muss man das Rad nicht neu erfinden.
Es gibt Fälle wo es Sinn macht und es gibt Fälle wo es kein Sinn macht.
Um die Fälle von einander zu unterscheiden, soll man sich mit der Materie schon auskennen.
Für eine "Blinkerei" hast Du ausreichende Kenntnisse, mehr aber nicht. Ist wirklich nicht böse gemeint. Hier geht ja u.U. ums (Tier/Pflanzen) Leben und Tod.
Redundanz ist Hauptwort bei solchem Vorhaben.
 

Crustaman

Member
Hallo ihr zwei,

Noch ned. Die kommen dann, wenn das Teil am zweiten Tag deiner 3-wöchigen Abwesenheit das Aquarium aufgrund eines Hängers der Software auf 45 °C hochheizt.
Eine berechtigte Sorge, die ich aber schon jetzt berücksichtigt habe. Der Heizer ist nur leicht über der zu regelnden Temperatur eingestellt, sodass das Becken in so einem Fall nur geringfügig und für die Tiere ungefährlich wärmer werden würde.
Meine Aussage bezog sich übrigens auf die Bedenken von Andrej bzgl. instabiler Spannungsversorgung und nicht auf die Ausfallsicherheit.

Also kein Licht, Wärme usw. bis Du nach Hause kommst? Und wenn Du tatsächlich im Urlaub bist?
Keine Sorge, aktuell schaut regelmäßig jemand nach dem Rechten. Es muss ja auch mal gefüttert werden.
Würde mein Setup nicht schon seit Wochen (Teilfunktionen schon seit Monaten) stabil laufen, hätte ich die Steuerung natürlich nicht laufen lassen. Trotzdem will man natürlich nicht, dass irgendwann der Tag X kommt, an dem sich der Mikrocontroller aufhängt. Ich nehme das gern als Input mit und werde mich dahingehend mal schlau machen. Danke hierbei für den Vorschlag mit dem ATtiny.

Um die Fälle von einander zu unterscheiden, soll man sich mit der Materie schon auskennen.
Wie schon gesagt, ich habe verwendete Bibliotheken nicht "blind" eingesetzt.

Für eine "Blinkerei" hast Du ausreichende Kenntnisse, mehr aber nicht.
Ich verstehe die Einwände bezüglich des Tierwohls. Und natürlich habe ich wie bei der Temperaturregelung oben beschrieben Maßnahmen getroffen, dass das stets gewahrt ist. Im absoluten Worst Case, der über die paar Tage eintreten könnte, würde das Licht an- oder ausbleiben. Das Risiko, dass das eintreten könnte schätze ich wegen der schon gewonnenen Erkenntnisse aus meinen Testläufen als gering ein.
Das Urteil über meine Kenntnisse halte ich für recht gewagt, ohne meinen Code gesehen zu haben.

Die angesprochenen Anregungen zur Verbesserung der Ausfallsicherheit nehme ich gern mit. Das Projekt ist ja noch nicht abgeschlossen.

Dass mein Design nicht EMV-konform ist, ist mir bewusst. Was hat mich verraten? ;)
Das würde mich noch interessieren. :)
 

John0815

New Member
Moin Henning,
danke für deine Antworten, das hat mir schon sehr geholfen :)

Der Arduino kann mit einem Sendemodul jetzt die Fernbedienung sein und die Steckdosen schalten.
Finde ich übrigens eine geniale Idee. Ich steuere die Steckdosen über eine Relaiskarte mit 8 Kanälen, das war für mich die einfachste und preiswerteste Methode.
 

Andrej

Active Member
Hallo Henning,
Keine Sorge, aktuell schaut regelmäßig jemand nach dem Rechten. Es muss ja auch mal gefüttert werden.
Würde mein Setup nicht schon seit Wochen (Teilfunktionen schon seit Monaten) stabil laufen, hätte ich die Steuerung natürlich nicht laufen lassen. Trotzdem will man natürlich nicht, dass irgendwann der Tag X kommt, an dem sich der Mikrocontroller aufhängt. Ich nehme das gern als Input mit und werde mich dahingehend mal schlau machen. Danke hierbei für den Vorschlag mit dem ATtiny.

Attiny ist zwar keine elegante Lösung, dafür kann man dem auch andere Überwachungsfunktionen überlassen (z.B. Arduino Nano geht natürlich auch). In Deinem Fall sehe das grösste Problem an Düngerdosierung. Was ist wenn genau beim dosieren hängt sich Deine Steuerung auf oder MOSFET durchbrennt?
Da würde ich Deine Aussage als unzulässig bezeichnen:
(...) gegen defekte Hardware kann man nichts machen.
Doch. Genau dagegen muss man was machen.
Wenn Deine Lampe den Geist aufgibt und nimmt die Hauptsicherung mit, läuft Dein Filter auch nicht mehr. Schon gewusst?
Oder nach dem Stromausfall geht auf ein Mal das Netzteil kaputt (bei mir vor 4 Monaten), da sollte aber Filter weiterlaufen können.
Es gibt viele Dinge die Du nicht berücksichtigt hast. Die dann nach und nach zum erscheinen kommen. Da muss Du aber schon darauf vorbereitet seien. Eine andere Person, die sich mit Deiner Elektronik nicht auskennt, wird Dir auch nicht helfen können! Da muss Du für so einen Fall eine Ersatzlösung parat haben!

Wie schon gesagt, ich habe verwendete Bibliotheken nicht "blind" eingesetzt.
Ist ja auch keine Schande. Nur wenn man von "zu wenig Speicher" spricht, dann kommt das als Antwort. :)

Das Risiko, dass das eintreten könnte schätze ich wegen der schon gewonnenen Erkenntnisse aus meinen Testläufen als gering ein.
Erst wenn die Verluste für Dich persönlich als inakzeptabel erscheinen, wirst Du es anders betrachten.

Das Urteil über meine Kenntnisse halte ich für recht gewagt, ohne meinen Code gesehen zu haben.
Dafür brauche ich kein Code sehen. ;) Nimm es nicht persönlich. :)
Beim MC treffen sich zwei Welten zusammen: Software und Hardware. Wenn Du ein guter Programmierer bist, heißt noch lange nicht, dass Du Dich mit HW genau so gut auskennst oder umgekehrt.

Dass mein Design nicht EMV-konform ist, ist mir bewusst. Was hat mich verraten? ;)
Ich verstehe die Frage nicht ganz.
Im allgemeinen sollte man Leitungen möglichst kurz halten. Daten- und Stromleitungen getrennt von einander. Datenleitungen am besten abgeschirmt. Das alles konnte ich in Bildern sehen.

Ich hoffe natürlich, dass Du (unter Berücksichtigung von dem was erwähnt wurde) weitermachst! :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Crustaman

Member
Hey John,

Finde ich übrigens eine geniale Idee. Ich steuere die Steckdosen über eine Relaiskarte mit 8 Kanälen, das war für mich die einfachste und preiswerteste Methode.
Danke für das Lob. Ich wollte nicht an 230V herumschrauben und habe deshalb diese Lösung gewählt. Hat den angenehmen Nebeneffekt, dass die Verkabelung etwas einfacher wird. :)
Was für Funktionen hast du denn bisher schon umgesetzt und wo soll es noch hingehen?

Bevor ich nun wieder auf Andrejs Beitrag eingehe möchte ich festhalten, dass es sich noch um ein laufendes Projekt handelt, das noch keinen Anspruch auf perfekte Umsetzung erhebt. Über die meisten Punkte, wie mein Layout verbessert werden kann bin ich mir im Klaren, dennoch war es mir wichtig, mal einen Zwischenstand auf einer Platine einzufrieren. Stichwort Rapid Prototyping. Und dieser Zwischenstand funktioniert in der Praxis schonmal sehr gut, das muss ich nochmal wiederholen.

In Deinem Fall sehe das grösste Problem an Düngerdosierung. Was ist wenn genau beim dosieren hängt sich Deine Steuerung auf oder MOSFET durchbrennt?
Das Aufhängen der Steuerung haben wir jetzt ja schon hinreichend diskutiert, da muss ich ran. Ein Durchbrennen der MOSFETs hatte ich bei meinen Testläufen, das ließ sich dann durch Flyback-Dioden an den Pumpen beheben.

Wenn Deine Lampe den Geist aufgibt und nimmt die Hauptsicherung mit, läuft Dein Filter auch nicht mehr. Schon gewusst?
Oder nach dem Stromausfall geht auf ein Mal das Netzteil kaputt (bei mir vor 4 Monaten), da sollte aber Filter weiterlaufen können.
Da kann aber meine Steuerung nichts dafür.

Erst wenn die Verluste für Dich persönlich als inakzeptabel erscheinen, wirst Du es anders betrachten.
Das hört sich jetzt so an als würde ich den Tod meiner Tiere billigend in Kauf nehmen und dem trete ich entschieden entgegen.
Das schlimmste, was gerade passieren könnte, wäre, dass das Licht über 2-3 Tage an oder ausbleibt. Für die anderen Funktionen habe ich mehr oder weniger elegante Fail-Safe-Maßnahmen ergriffen. Und das Risiko, dass dieser Fall eintritt, schätze ich wegen der aus den Testläufen gewonnenen Evidenz als äußerst gering ein.

Jedenfalls bleibe ich dran, was ich hier präsentiert habe ist ja noch nicht fertig. :)
Einen schönen Sonntag noch!
 

John0815

New Member
Moin Henning,

Was für Funktionen hast du denn bisher schon umgesetzt und wo soll es noch hingehen?

bisher habe ich einen automatischen Wasserwechsel ohne Mikrocontroller realisiert. Der wird über eine Zeitschaltuhr gestartet. Ein Magnetventil öffnet und lässt Wasser über ein TStück aus dem Filterkreislauf in einen Kanister ab. Dort meldet ein Schwimmerschalter an ein Relais, wenn der Kanister voll ist und das Magnetventil schaltet ab. Gleichzeitig startet eine Zahnradpumpe das Befüllen des Beckens über einen Luftschlauch aus einem zweiten Kanister. Der Vorgang stoppt, sobald entweder ein elektrischer Wasserstandsmelder das Becken als voll anzeigt, oder der Kanister über einen baugleichen Melder als leer gemeldet wird. Dadurch wird das Pumpenrelais abgeschaltet.

Aber in Zukunft soll es genau in deine Richtung gehen, einen Arduino und Programmiererfahrung hab ich bereits, es geht mir deshalb hauptsächlich um die Details und kleinen Stolpersteine, wie eben zB die Uhrzeit...
 

John0815

New Member
Ein RTC war auch meine erste Idee, finde aber die WLan Lösung über Server auch interessant.
 

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