Pinselalgen, erste Maßnahmen richtig?

AnjaDZ

Member
Hallo liebe Forumsmitglieder,

nachdem mein Becken seit 12 Tagen mit glasklarem Wasser und tollem Pflanzenwuchs erfreute und nebenbei nur mit Bakterienrasen und Kahmhaut ärgerte, zeigten sich jetzt die ersten Pinselalgen an meinem Moos.

Das Becken ist mit eingefahrener Filtermatte und Schlamm aus einem alten Becken eingefahren, kein Soil, nur Nährstoffboden, Kies und Sand. Der Nitritpeak ist eine Woche her.

Nachdem ich nun bei Euch im Forum hin- und her gelesen habe, habe ich den FE Test (JBL) gemacht. Der Wert war laut Tabelle viel zu hoch (0,5 oder 0,6 - war schwer abzulesen).

Alle anderen Werte waren relativ o.k. Außer der Nitratwert, der ja wohl doch etwas niedrig angesetzt ist.
PH - 7
KH - 7
NO3 - 1
FE - 0,5
CO2 - 28

Da ich vor ein paar Tagen mit dem Dennerle System Set angefangen hatte (bisher aber nur die Eisentabletten reingetan), war der Schuldige recht schnell gefunden. Die Eisentabletten mussten es sein.

Jetzt habe ich als Erste Hilfe Maßnahme 1/3 des Wassers gewechselt und dabei die zerbröselte Eisentablette mit abgesaugt. Dazu habe ich die CO2 Zufuhr erhöht und mein Becken ist die Mittagspause geschickt (also das Licht abgeschaltet). Und schlussendlich die Wasserbewegung reduziert, indem ich der Filterauslauf nach unten gedreht habe (also nicht von der Intensität, sondern von der Fließrichtung).

Die beste Maßnahme wäre nun wohl den Pflanzen weitere Nährstoffe zuzuführen, damit sie sich "wehren" können.
Zur Hand habe ich aus dem Systemset das S7 Vitamix und V30 Complete oder den Dennerle NPK Booster.

Nach deren Verbrauch wollte ich sowieso auf das Düngesystem umstellen, was Tobi hier im Forum vorgestellt hatte.

Aber noch habe ich diesen Dünger nicht und würde diese hier auch gerne erst verbrauchen. Es sei denn, dass ich den Pinselalgen damit helfe oder meinem Becken schade.

-Ist mein Gedankengang korrekt?
-Und wenn ja, was gebe ich ins Wasser (240 L Becken)?

Es wäre ganz lieb, wenn Ihr mir einen Tip geben würdet.

Ganz liebe Grüße, Anja
 

Roger

Active Member
Hallo Anja!

....kein Soil, nur Nährstoffboden, Kies und Sand.
Das mit dem Nährboden k a n n die Sache erschweren. :sceptic:

Alle anderen Werte waren relativ o.k. Außer der Nitratwert, der ja wohl doch etwas niedrig angesetzt ist.
Nitrat muß erhöht werden! Wie steht es um PO4 und die Qualität (Werte) des Ausgangswassers?

Jetzt habe ich als Erste Hilfe Maßnahme 1/3 des Wassers gewechselt
Darfst Du ruhig noch einmal wiederholen und vielleicht dabei noch eine größere Menge wechseln.

Zur Hand habe ich aus dem Systemset das S7 Vitamix und V30 Complete oder den Dennerle NPK Booster.
Nach deren Verbrauch wollte ich sowieso auf das Düngesystem umstellen, was Tobi hier im Forum vorgestellt hatte.
Mit dem Dünger von Dennerle kenn ich mich nicht so doll aus. Soweit ich weiß basiert der N-Anteil des NPK Boosters vorwiegend auf Ammoniumstickstoff was bei beginnendem Algenwuchs durchaus zu Schwierigkeiten führen kann. Da würde ich Dir raten so schnell wie möglich eher zu den Makro-Basic Komponenten zu greifen.

Der S7 enthält laut Google-Recherche Bor, Mangan und Eisen. Schaden kann der wohl nicht wenn Du ihn weiter verwendest, aber als Volldünger scheint mir der V30 am geeignetsten. Damit solltest Du versuchen Deinen Eisengehalt auf 0,05-0,1mg/L einzustellen und diesen Wert durch tägliche Zugabe zu halten.
 

AnjaDZ

Member
Haalo Roger,

vielen herzlichen Dank, Du hast mir sehr geholfen :tnx: :tnx:

Unser Ausgangswasser hat momentan gar keinen Eisengehalt. Das wechselt aber immer mal. Wir wohnen in einem Quellgebiet, wo auch das Wasser immer mal anders ist, aber meist weich 3° Gesamthärte und momentan null Eisen. Chlor wird nie zugegeben. Eigentlich perfektes Ausgangswasser, das nicht mal einen Wasseraufbereiter braucht. Unsere Züchterin (Nachbarort) arbeitet komplett ohne Chemie.

Weitere Werte, als die bereits genannten, kann ich leider nicht messen, dafür habe ich keinen Test. Ich hatte mir extra nur den kleinen JBL Koffer (+ CU Test) bestellt, damit ich mich nicht zu verrückt mache. Ich habe leider einen Hang zur Überkontrolle, deswegen wollte ich mir da gleich im Vorfeld einen Riegel vorschieben und wieder lernen Veränderungen durch Beobachtung der Bewohner und jetzt auch Pflanzen einzuschätzen. Bei meinem Aquarium lief das am besten. :eek:ps:

Ich werde es jetzt so machen wie Du gesagt hast. Zuerst nehme ich S7 und V30 und bestelle mir die Macro Basic Komponenten. Vielen Vielen Dank nochmal. Ich werde berichten :glaskugel:

ganz herzliche Grüße, Anja
 

Roger

Active Member
Hallo Anja,

das Ausgangswasser scheint ja ganz toll zu sein, dennoch ist damit nicht gesagt, das es alles enthält was Deine Pflanzen zum Wachstum brauchen.
Schau doch mal im Internet ob Dein Wasserversorger eine Analyse veröffentlicht hat, oder erfrage telefonisch zumindest die Werte für Calcium, Magnesium, Kalium!
 

Frank2

Well-Known Member
Hallo Anja,

ich fahre seit etwas über 3 Wochen auch ein AQ ein. Ich habe bislang weder Bakterien, noch Algen, noch Kahmhaut.

Ich dünge mit dem Dennerle-System zum Einfahren das AQ wie folgt:

http://dennerle.eu/de/index.php?option=com_content&view=article&id=930:die-einfahrphase&catid=159:beckeneinrichtung&Itemid=518

und zwar mit jeweils 1/3 der Menge. Zunächst wird nur die Eisentablette hinzugegeben dann auch S7. V30 (oder ein anderer "Volldünger" - ich werde den von Aquasabi verwenden oder eben den Dennerle) erst nach 4 ! Wochen. Der Plan ist gut.

Alles wächst und gedeiht. Daneben keine weitere Düngung ausser Co2. Nährboden habe ich, wie immer, auch drin, warum der die Sache erschweren soll erschließt sich mir nicht. Ich finde er erleichtert die Sache.

Ich finde Dein Co2-Wert ist für den Anfang zu hoch. Gib der Sache Zeit! Die ehemals emersen Pflanzen müssen sich erst langsam umstellen. Mein Co2-Wert liegt derzeit zw. 10-15 und wird später gesteigert, analog der zunehmenden Tätigkeit der Pflanzen, ebenso dann die Düngung. Die emersen Pflanzen bringen Depot mit, eine ganz vorsichtig beginnende Zudüngung wie beschrieben reicht vollkommen aus, ansonsten fütterst Du nur die Algen.Schnellwachsende Pflanzen vorausgesetzt ansonsten gar keine Zudüngung zunächst.

Wie lange ist Deine Beleuchtungszeit? Ich habe mit 8 h begonnen und erhöhe wöchentlich um 0,5 h. Auch da ein langsames Einfahren.

Was bei Dir auffällt ist das geringe No3. Da würde ich - zunächst - ggf eine geringe Aufdüngung auf max 8-10 empfehlen. Später dann schauen was bnötigt wird. Bei mir kommt genug aus dem Wasserhahn und die wenigen eingesetzten Fische produzieren auch genug. Bei Dir schein das anders zu sein.

Liebe Grüße
 

Roger

Active Member
Hallo Frank!

Nährboden habe ich, wie immer, auch drin, warum der die Sache erschweren soll erschließt sich mir nicht. Ich finde er erleichtert die Sache.
Diese Nährböden geben Nährstoffe in unkontrollierbaren und nicht beeinflussbaren Mengen ab oder können diese z.T. auch aufnehmen. Daraus ergibt sich, das er immer als unwägbarer Faktor vorhanden ist und dessen Einfluss auch durch den Versuch einer Düngerabstimmung u. U. nicht ausgeglichen werden kann.

Da verzichte ich lieber auf solch ein Featur und Dünge kontrolliert und nachvollziehbar alleine über die Wassersäule. :wink:
 

Frank2

Well-Known Member
Sehe ich nicht so Roger. Der Nährboden gibt nichts Nachmessbares ins Wasser ab. Habe ich schon mehrfach nachgetestet, auch aktuell. Es stimmt einfach nicht. Werte sind dieselben wie Leitungswassser bzw. das verschnittene Wasser. Der Einfluss auf die Wassersäule ist bei gutem Nährboden irrelevant.

Der Nährboden hat viele Vorteile, den ich zb nicht missen möchte. Es geht aber natürlich auch anders. Ob zB Anfänger allrdings gut beraten sind von Beginn weg nur über die WS zu düngen wage ich zu bezweifeln. Viele Neueinrichtungen von Leuten, die nicht so wirklich firm sind, scheitern meiner Meinung nach von Beginn weg wegen einer völlig unsachgmäßen und unangepassten Düngung. Das müsste alles nicht sein..... .

Viele Grüße
 

AnjaDZ

Member
Hallo,

ist wohl nicht ganz so einfach. Da ich aber nach Rogers Rat schon reagiert habe und der Dünger drin ist, stellt sich die Frage jetzt nicht mehr ob oder ob nicht düngen. Also alles gut :wink:

Die Züchterin hatte mir das düngen auch empfohlen, also wirds jetzt nicht ganz so schlimm sein. Sie riet mir aber auch zu dem Nährboden. Ihr Geschäft baut Teiche, Aquarien, Aquascapes u.s.w. und hat wohl damit beste Erfahrungen.
Das Problem ist, dass sie nur geringe Öffnungszeiten für Endkunden hat, da sie meist eher Großkunden haben, deswegen kann man nicht mal eben zwischendurch fragen. Da ist immer die Hölle los.

Aber an Euch alle Beide ein ganz liebes :tnx:
 

Roger

Active Member
Hallo Frank!

Ich sagte ja - der Nährboden "kann" - die Sache erschweren.
Sicher muß das nicht zwangsläufig so sein, da hier die Auswahl des Produktes und der individuelle Umgang des AQ-Besitzers bei der Pflege des Beckens sehr entscheidend zum Erfolg oder scheitern des Beckens beitragen werden.
Mich würde interessieren welches konkrete Produkt Du verwendest und welche Vor- und Nachteile Du darin siehst.

Wenns bei Dir so gut läuft freut mich das jedenfalls. Mein Ding wärs nach zig erfolglosen Versuchen mit Bodengrunddünger nicht.
 

Frank2

Well-Known Member
Moin Roger.

ich habe früher sehr gute Erfahrungen mit dem Tropenlaterit von Sera gemacht. Dann ging die Firma ja in die Insolvenz. Danach gab es das nicht mehr, dann wieder, aber es war mE nicht dasselbe....? Ich verwende jetzt den neuen Deponitmix von Dennerle und finde auch ihn super.
Ich habe nach der Neueinrichtung und mehrmals zwischendrin relevante Tests (Fe, K etc) durchgeführt, es wird nichts abgegeben in die Säule auch im Altbecken war das nie ein Thema.. Das Wasser entspricht dem "Verschnitt" bzw der Aufdüngung über die Säule.. Natürlich ist so ein Nährboden nur eine von vielen möglichen Optionen. Ich kann ihn empfehlen, er vereinfacht die Sache enorm. Allerdings gibt es wohl auch Böden, die man nicht als geeignet einstufen sollte. Für ein Scape würde ich allerdings keinen Nährboden verwenden, aber sowas habe ich ja auch nicht.

Herzliche Grüße
 

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