Dünger vs. UV-C Klärer

Joe Nail

Member
Hello Zusammen,

in ein paar Threads zum Thema UV-C Klärer wird ja diskutiert, dass das UV-C-Licht speziell die Chelatierung beim Eisendünger zerstört und der Dünger somit ausfällt. Soweit habe ich die grundsätzlichen chemischen Zusammenhänge mit meinem leihenhaften Verständnis dafür verstanden.

Aktuell dünge ich mit den folgenden Aqua Rebel Produkten:
Tag 1: Makro Spezial Nitrat, Makro Basic Phosphat
Tag 2: Mikro Spezial Flowgrow
...
...
Beim Wasserwechsel dünge ich erst mal mit Mikro Basic Eisenvolldünger auf den Basiswert hoch. Danach weiter wie oben beschrieben. Das läuft soweit eigentlich sehr gut, gutes Pflanzenwachtum, nahezu keine Algen. :thumbs:

Dieses Düngekonzept habe ich auch für meine neues Becken (eben bestellt, whoop whoop!!!) vorgesehen,
möchte aber auch gerne einen UVC-Klärer anschließen.

Wenn ich das alles richtig auf dem Zettel habe, ist das Mikro Spezial Flowgrow ja ohnehin sehr schwach chelatiert, sodass die Pflanzen das Eisen sehr schnell aufnehmen können und nach kurzer Zeit fast nichts mehr davon im Wasser herumschwirrt.

Ebenso liest man öfters, dass eine UV-Klärer nicht ständig an- und ausgeschalten werden soll, weil die Lampe sonst schneller kaputt geht und die Leistung der "Klärung" ggf. zu gering ist.

Szenario 1: Das UVC-Teil einfach 24/7 laufen zu lassen und ganz normal wie oben beschreiben düngen.
Aber was bedeutet es, wenn Eisen ausfällt. Ist es dann einfach weg und ich muss mehr Dünger rein kippen oder entstehen dann irgendwelche Nebeneffekte?

Szenario 2: UVC-Klärer nur Nachts laufen lassen, Eisen immer Morgens düngen und die kürzere Lebenszeit der Lampe in kauf nehmen?

Ist dem Nitrat- und Phosphat-Dünger das UV-Licht egal?

Sorry für die vielen Fragen, aber mir erschließen sich diese Prozesse leider nicht.

Danke
Jörg
 

PaddyOes

Member
Hallo Jörg,

Die Frage die ich mir gerade stelle ist, warum einen UB-C Klärer laufen lassen, wenn in deinem anderen Becken doch soweit alles funktioniert?


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 

Joe Nail

Member
Hallo Patrick,

weil ich diese Option gerne haben möchte, falls es notwendig ist bzw. eigentlich auch so mal präventiv mitlaufen lassen möchte. Außerdem reagiert ja bekanntlich jedes Becken etwas anders und was in dem Setup meiner 30l und 10l Cubes funktioniert, muss in 300 l mit anderem Licht, Filter, etc. nicht zwangsläufig auch von Anfang an funktionieren.

Von daher interessiert mich die Gegebenheit mit UV-C Klärer und dem Düngekonzept jetzt schon mal, bevor ich das Becken im Dezember aufstellen werde.

Greets
Joe
 
Hi Joe,

Also ich hab meinen UVC-Klärer an einen kleineren Außenfilter angeschlossen, der noch so rum stand.
So schalte ich ihn nie aus, aber den Filter lass ich nur Nachts für derzeit 4 Stunden laufen.

Da ich mir nicht sicher war wegen den Filterbackterien ist der On/Off-Filter unbestückt.

Inwieweit das jetzt den Sinn schlechthin macht... werd ich sicher noch feststellen.
Ich hab nur gelesen und es auch selber festgestellt das sich viele Garnelen mit der Zeit im Aquarium immer schlechter fortpflanzen und das wohl an der steigenden Keimbelastung liegt. Die sinkt ja schlicht mit nem UVC Klären, von daher werd ich den auch weiter nutzen, gibt ja eh die bekannten 2 Lager zu dem Thema :)
 

MartinB

Member
Hi

Ich lese immer wieder, dass das Eisen Chelat im Filter von den Bakterien zersetzt wird und dann auch unbrauchbar ist. Man nimmt dann eine Düngerpumpe ung gibt diesen in ganz kleinen Portionen mehrfach während der Beleuchtung.
 

MarcK

Member
Hallo Joe

Ich habe die Erfahrung gemacht, das wenn der UV Klärer läuft, muss ich mehr Eisen zugeben. Zumindest was das Eisen mit dem AR Micro Basik Eisen angeht.

Das Eisen wird nicht Zerstört, sondern es werden die Chelatoren aufgespalten durch das UV Licht. Das bedeutet das Eisen wird in lösung gehalten. Wird das Eisen dann aufgespalten, fällt es zu boden und wird nur noch über die Wurzeln der Pflanzen aufgenommen.

Deshalb reduziert sich der Eisengehalt im Wasser, der durch die Blätter aufgenommen werden kann und man muss mehr zugeben, als ohne UV.

Wenn Du einen UV Klärer einsetzt, dann solltest Du das Eisen in mehreren kleinen Dosen auf den Tag verteilen. Das reicht schon aus, damit die Pflanzen nicht unter Eisenmangel leiden.

Die anderen Dünger sind ebenfalls Chelatiert und auch dort fallen die Stoffe aus und stehen den Pflanzen nicht mehr zur verfügung. Deshalb müssen die Düngemengen auch angepasst werden.

Andererseits gehst Du von einem Gesunden Becken aus. Aber ein UV Klärer wird ja erst eingesetzt, wenn im Gleichgewicht etwas nicht stimmt. Also musst Du beim Einsatz des UV Klärers, sowieso die Düngung überdenken, oder ganz aussetzen. Da kann es schon sehr Hilfreich sein, wenn das Eisen oder das Phosphat ausfällt und nicht mehr verfügbar ist. Das tut den Algen auch nicht gut, wenn die Nährstoffe nicht mehr verfügbar sind.

Einen UV Klärer setzt man ja erst ein, wenn es Nötig ist und nur solange wie das Problem besteht. Meist sind das drei wochen. Mein Klärer liegt schon mehrere Monate sauber verpackt im Keller.


Grüßle Marc
 

Joe Nail

Member
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten. Nachdem was ich bisher gelesen habe, wird es wohl darauf raus laufen den UVC nur Nachts laufen zu lassen um die Ausfällungen der Dünger möglichst gering zu halten.

Da mein Stamm Bloody Mary Neocaridina dort ebenfalls einziehen und sich vermehren soll, möchte ich den Keimdruck natürlich möglichst gering halten. Denke das ist in ihrem aktuellen Habitat (30l Cube) der Grund warum sich fast kein Nachwuchs mehr einstellt.

Faktisch ist es also so, dass die Chelatierung durch den UVC ausgebrochen wird und die Nährstoffe nicht mehr im Wasser verfügbar sind. Ein Teil wird durch den normalen Filter abgebaut und der andere Teil setzt sich im Bodengrund ab. Soweit klar. Ist es richtig, dass diese Nährstoffanreicherung im Boden irgendwann gefährlich werden kann? Falls ja, in welcher Form passiert das dann?

Danke & Greets
Joe
 

Ähnliche Themen

Oben