Biofilme - was verbirgt sich hinter dem Mikrobenschleim?

Kadeeh

Member
Hallo zusammen,
falls Interesse:
Antrittsvorlesung
PD Dr. Nancy Weiland-Bräuer
Institut für Allgemeine Mikrobiologie
Veranstalter: Mathematisch-Natuwissenschaftliche Fakultät
Montag, 27. Juni 2022 - 16:15 - 17:45 Uhr; Biologie Hörsaal E60, Am Botanischen Garten 7 24118 Kiel
Viele Grüße von der Ostseeküste
Kadeeh
 

Matz

Moderator
Teammitglied
Hallo Kadeeh,
sehr interessant!!!
Vielleicht könntest du ein Script bekommen und das hier reinstellen (mit Erlaubnis)? Oder evtl. einen Link dazu?
Das wäre für viele von Interesse. Kiel ist leider bald 800-900km weit weg, da kann man nicht einfach mal so vorbei schneien ;).
Wäre sehr nett, wenn du dich da bemühen könntest.
Bis bald,
 

omega

Well-Known Member
Hi,

welcher Mikrobenschleim? Der auf Zähnen, Venenkathetern, einer aus Candida albicans, im Klärwerk, auf Filtermaterial, in Sinterglas, auf Scheiben und Pflanzen im Aquarium, ...?

Grüße, Markus
 

moskal

Well-Known Member
such Dir einfach was aus und schau dann, ob es behandelt wird. Richtig guter Kommentar!
Funfact: Synechtococcus (das sind Cyanos) werden aktuell darauf untersucht, ob sie bei Operationen das Gehirn mit Sauerstoff versorgen könnten. Kein Witz.
 

moskal

Well-Known Member
Hallo Kadeeh,

ich bin auch sehr interessiert an einem skript! Würde mich freuen.

Gruß
Helmut
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin Helmut,

idR. dreht es sich um Abwasserbiofilme, die dicken Schleim als Schutz produzieren. Bei der Vorlesung, die in meiner Reichweite ist, lassen sich ziemlich wahrscheinlich ein paar Allgemeinplätze mitnehmen, würde jedoch die Relevanz für einen aquaristischen Kontext deutlich in Zweifel ziehen! Das sieht aquaristisch einfach ganz anders aus.

Was anderes wäre es, wenn es um Biofilme auf ungespritzten Lebensmitteln ginge. Das ist interessant, denn diese bringen die Mikroflora mit, die bei deren Verdauung helfen/gebraucht werden. ^^

Und ja, natürlich interessiert mich das Skript auch.

Gruß Nik
 

Kadeeh

Member
Hallo Forum,
abgekürzter Text der Ankündigung der Antrittsvorlesung:
"...wie Biofilme entstehen, wo sie überall vorkommen und wie sich die Mikroben in der Schleimmatrix organisieren. Zum anderen werden Einblicke darüber gegeben, wie die Schleimmatrix die Mikroben eines Biofilms schützt und warum diese mikrobielle Lebensweise Nutzen und Gefahr zugleich darstellt. Anhand der Forschungen rund um das Thema Biofilme wird erläutert, welche ökologische Bedeutung Biofilmen zukommt und mit welchen Strategien man schädliche Biofilme bekämpfen und nützliche Biofilme verbessern kann. Dabei werden auch auf Methoden zur Analyse und Charakterisierung von Biofilmen eingehen, die in den Lehrveranstaltungen erlernt werden können. Letztlich wird aufgezeigt, welche offenen Fragen in der Biofilmforschung noch zu beantworten sind und welchen Herausforderungen insbesondere im Zusammenhang mit multiresistenten Keimen in zukünftigen Forschungsprojekten gestellt werden müssen."...
Ggf. das Script wird zur Veröffentlichung freigegeben, melde ich mich damit wieder hier.
Viele Grüße von der Ostsee
Kadee
 

Matz

Moderator
Teammitglied
Moin Kadee,
liest sich doch erst mal sehr interessant!
Schon mal vielen Dank für deine Bemühungen.
Bis bald,
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin zusammen,
Montag, 27. Juni 2022 - 16:15 - 17:45 Uhr; Biologie Hörsaal E60, Am Botanischen Garten 7 24118 Kiel
hab's mir auf der Karte angesehen, wäre eine gute Stunde mit dem Auto. Ich überlege es mir.

Was mich extrem stört, ist der "Mikrobenschleim"! Das ist so abwasserlastig und hat mit dieser Schleimmatrix zu wenig aquaristische Bezüge, allenfalls den, dass der Schleim ein zu vermeidender ist. Ein guter aquaristischer Biofilm ist "trocken", stumpf, eben nicht glitschig! So interessant das ist, kommerziell interessiert das keine Sau und entsprechend sieht die Studienlage aus!

Gruß Nik
 

kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen,

Ein guter aquaristischer Biofilm ist "trocken", stumpf, eben nicht glitschig! So interessant das ist, kommerziell interessiert das keine Sau und entsprechend sieht die Studienlage aus!

@nik
dito, mit einem stupfen Biofilm läuft auch bei mir alles rund, dauerhaft.

Zu glitschigen Biofilm kommt es aber genau so schnell wie zu Algenwuchs.
Beeinflusst wird alles durch Mikroorganismen, das ist oft genug Thema im Forum.

Glitschiger Biofilm im Aquarium komm oft genug vor, warum ist das so?
Passende Wasserwerte/ Düngung spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Auf Aquaristik bezogen gibt es bezüglich Mikroflora und Fauna noch Luft nach oben.
Eine Buchform mit Bildern, genaueres, zusammenhängenderes dazu ist mir nicht bekannt.
Was sich da genau abspielt finde ich interessant, ist speziell aber entscheidend ob ein Aquarium dauerhaft funktioniert/rund läuft oder nicht.
 

ernesto

Active Member
Ahoi,
war eigentlich jemand bei dem Vortrag, bzw. war etwas interessantes für die Aquaristik dabei?
 

Kadeeh

Member
Hallo Flowgrower:innen,
eine Publikation über den o. g. Vortrag nimmt immer etwas Zeit mit sich: D. h. evtl. nächstes Jahr gibt es die Publikation hier:

Dazu: Wie Mikroplastik im Meerwasser mit natürlich vorkommenden Partikeln (Biofilm) interagiert...

Und: "So interessant das ist, kommerziell interessiert das keine S..."
Es werden also nicht immer kommerzielle Themen von der Wissenschaft behandelt.
Viele Grüße von der hochsommerlichen Ostsee
Kadeeh
 

D.o.m.n.k

New Member
Welche Akteure in Biofilmen Algen zerlegen wird auch am Zool. Inst. Uni Köln bis 2025 mit Forschungsförderung bearbeitet. Ich meine das (derzeit) zweite Programm auf der verlinkten Seite:

"Kohlenhydrat-aktive Enzyme von Zellwand-perforierenden, einzelligen Algenräubern"​

Eine aktuelle Publikation (juhu open access) dieser Gruppe finde ich sehr spannend; jedenfalls das was ich halbwegs verstehe...
Diese Orciraptor Einzeller zerlegen zwar bloß tote Algen -- wobei das auch nett ist wenn jemand den Abfall wegfrisst, jedoch ist bei diesen auch Chitin im Spiel. Damit verbinde ich die Hoffnung, dass wir bald verstehen, wie man so harte, grüne Fadenalgen los wird, die weder Caridinas noch pflanzenfressende Fische kauen mögen.
Nebenbei habe ich dort Mugeotia Fadenalgen kennengelernt. Die sind auch unglaublich raffiniert, weil sie ihre Sonnenkollektoren innerhalb der Zelle aktiv senkrecht zum Lichteinfall drehen.

In einer früheren Arbeit ist in der (open access lesbaren... da freute sich ein steuerzahlende Aquarianer, wenn die Erkenntnise aus öffentlicher Forschungsförderung auch öffentlich lesbar wären) Einleitung das Ausmaß des Unwissens beschrieben: "some of which have not been reinvestigated since their original descriptions in the 19th century."
An dieser Arbeit überrascht mich, dass sie Bakterien freie Proben anlegten. Also in dem Fall keine Bakterien im Biofilm. Und: Die Akteure sind vermutlich sowohl sessil als auch pelagisch, also wahlweise je nach Bedarf.

Herzliche Grüße von Dominik
 
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