Düngung über die Wassersäule notwendig?

Hallo Leute,

ich pflege in meinem 180er Becken folgende Pflanzen:

4 verschiedene Echinodoren-Arten
2 Arten Cryptocoryne
Vallisneria gigantea
1 Roter Tigerlotus

Gedüngt werden die Mikros mittels Nutriballs und J*L Ferropol.

Da es sich hier ausschließlich um Wurzelzehrer handelt, stelle ich mir die Frage wozu ich eigentlich einen Flüssigvolldünger verwende? Ist es hier nicht ausreichend die Mikros ausschließlich über Bodendünger zur Verfügung zu stellen?


mfg
Alex

Hallo!

Nach allem, was ich hier bisher gelesen habe, sind bei deiner Frage mindestens drei Sachen wichtig:

1. Die meisten Pflanzen können alle wichtigen Nährstoffe sowohl über die Wurzeln, als auch über die Blätter aufnehmen. Dies gilt auch für Schwertpflanzen und Wasserkelche.

2. Ein Düngen ausschließlich über den Boden hat mehrere Nachteile. Du weißt z.B. nicht genau, welche Nährstoffe im Boden sind, und welche entsprechend fehlen könnten. Außerdem sind die Nährstoffe im Boden irgendwann aufgebraucht und müssten dort wieder hineingebracht werden – da ist Flüssigdünger einfacher handhabbar. Allgemein ist es (bei bekannten Düngekonzepten) zumindest sehr unüblich, die Mikronähstoffe (Eisen etc.) ausschließlich über den Boden einzubringen.

3. Bei einem Low-Tech-Becken (v.a. wenig Licht) und einem eher geringen Anspruch was das Pflanzenwachstum angeht, müsste eine Düngung über den Bodengrund und die Nährstoffe aus dem Leitungswasser und dem Fischfutter natürlich auch möglich sein – unter anderem auch deshalb, weil die Pflanzen sich auch (!) weitgehend über die Wurzeln ernähren können.

Ich hoffe, dass das weiterhilft,
Jan

Hallo Alex,

hardgainer":1qtaex91 schrieb:

Da es sich hier ausschließlich um Wurzelzehrer handelt,

Zum Vergrößern anklicken....

Jan hat es schon angesprochen,
Pflanzen nehmen Nährstoffe auch über die Blattoberfläche auf und das Düngen über die Wassersäule ist langfristig gesehen viel einfacher.
Ein Bodengrund laugt im laufe der Zeit aus und müsste erneuert werden, das ist oft ein riesen Aufwand.
Mit einer langen Injektionsnadel kann man den Volldünger (verdünnt)auch direkt in den Wurzelbereich spritzen,
funktioniert prima.
Bodengrund über Zirkulation düngen um eine lange Standzeit zu erreichen geht auch, ist aber nicht unproblematisch.
Zusätze im Bodengrund machen die Nährstoffkonzentrationen (Wasserwerte) oft unberechenbar.
Wichtig ist das der Bodengrund sich nicht verdichtet bzw. zusetzt.
Händeln im Bodengrund mit Lehm trübt,(Verdichtungsgefahr), Torf säuert an, Erde ist ein Fäulnisherd, usw.
Alles ein komplexes Thema, über die Suche im Forum müsstest du aber einiges dazu finden. :wink: