Hygrophila odora

Duftender Wasserfreund

°C
°dKH
Aquarieneignung: ja
Verwendung: Hintergrund, Mittelgrund
Schwierigkeitsgrad: schwierig
Wachstum: langsam

Allgemein

Verbreitung und Fundorte [?]: 

Westafrika: Guinea, Guinea-Bissau, Liberia, Senegal, Sierra Leone1


Verfügbarkeit [?]: 
  • selten oder gar nicht im Handel erhältlich
  • gelegentlich von anderen Aquarianern zu bekommen

Populärnamen [?]: 
  • Duftender Wasserfreund

Synonyme [?]: 
  • Polyechma odorum Nees
  • Hygrophila sp. ''Afrika''
  • Hygrophila sp. 'Guinea'

Pflanzentyp [?]:

  • Stängel
Botanischer Name [?]: Hygróphila odóra (Nees) T. Anderson

Großgruppe [?]: Samenpflanzen: Blütenpflanzen (Angiospermen)
Ordnung [?]: Lamiales - Lippenblütlerartige
Familie [?]: Acanthaceae - Akanthusgewächse
Gattung [?]: Hygrophila

Beschreibung: 

Diese Pflanze wurde vor einigen Jahren unter den Bezeichnungen Hygrophila sp. 'Guinea' und H. sp. 'Afrika' als Aquarienpflanze bekannt. Im Jahr 2009 wurde sie von Kai Vollesen (Kew, England) als Hygrophila odora bestimmt.1

Der Duftende Wasserfreund ist eine in Westafrika verbreitete Sumpfpflanze, die unter anderem an Flussrändern wächst. Die Art kommt z.B. im Niokolo-Koba-Nationalpark im Senegal vor.1 In Afrika sind relativ viele Hygrophila-Arten endemisch, aber im Aquarienhobby ist Hygrophila odora die erste und bisher (2013) einzige afrikanische Wasserfreund-Art. Sie ist offenbar kaum im Handel erhältlich und wird wahrscheinlich nur von wenigen Hobbyisten gepflegt.

In der Landform hat diese Art kräftige, aufsteigende bis aufrechte, bis fast einen Meter hohe, am Grund verholzte Stängel und lanzettliche Blätter, ist dicht mit kurzen, klebrigen Drüsenhaaren besetzt und hat ein strenges Aroma. Die mit ca. 2 cm Länge ziemlich großen, hellblauen bis lila Blüten sitzen in den oberen Blattachseln.

Die Unterwasserform dieser Pflanze unterscheidet sich sehr von der emersen Form, ist unbehaart und entwickelt hellgrüne, schmale, fiederschnittige Blätter, aber auch relativ dicke, harte Stängel. Die Lappen bzw. Fiedern der Blätter sind bei gut entwickelten Pflanzen ihrerseits gelappt. Die Unterwasserblätter haben etwas Ähnlichkeit mit denen von Hygrophila difformis, sind aber schmaler und erinnern dadurch auch an die Blätter von Hygrophila pinnatifida, die aber deutlich anders gefärbt ist.

(Weiteres siehe unter "Kultur")

Quellen und weiterführende Literatur:
  1. Kasselmann, C. (2010): Aquarienpflanzen. 3. Auflage. - DATZ Aquarienbuch, Ulmer Verlag, Stuttgart: S. 370.
Quellen (Verbreitung und Fundorte):
  1. Kasselmann, C. (2010): Aquarienpflanzen. 3. Auflage. - DATZ Aquarienbuch, Ulmer Verlag, Stuttgart: S. 370.

Gestaltung

Aquascaping: feinfiedrig oder feinblättrig

Kultur

Licht mittel bis hoch 
Temperatur-Toleranz 18 bis 30 °C
Temperatur-Optimum 24 bis 28 °C
Karbonathärte 0 bis 7 °dKH
pH-Wert 4,5 bis 7 
Kohlendioxid (CO2) 25 bis 40 mg/l
Nitrat (NO3-) 10 bis 50 mg/l
Phosphat (PO43-) 0,3 bis 3 mg/l
Kalium (K+) 5 bis 30 mg/l
Eisen (Fe) 0,01 bis 0,5 mg/l

Wachstum: langsam

Vermehrung: Stecklinge

Kann emers wachsen?: ja

Für Gartenteich/Freiland geeignet [?]: unbekannt

Winterhärte [?]: in Deutschland nicht winterhart

Beschreibung : 

Hygrophila odora ist eine sehr dekorative, aber nach bisherigen Erfahrungen ziemlich anspruchsvolle Aquarienpflanze und gedeiht am besten in weichem Wasser, bei starker Beleuchtung, reichlicher Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen (evtl. auch über das Substrat) sowie CO2-Zugabe. Laut Hans-Georg Kramer (2009)1 ist die Pflanze offenbar empfindlich gegenüber Phosphatmangel. Er empfiehlt eine Phosphatkonzentration des Wassers von nicht unter 0,3 mg/l. Hohe Temperaturen von über 26 °C scheinen für das Gedeihen von H. odora allgemein förderlich zu sein (Information von Stephan Mönninghoff). Das Wachstum ist abhängig von den Bedingungen eher langsam bis mäßig schnell.

Wie andere Stängelpflanzen kann H. odora durch Kopfstecklinge und abgetrennte Seitentriebe vermehrt werden. Die Stecklinge können auch sehr kurz sein. Die Vermehrung kann forciert werden, indem man die Stängel einige Wochen lang an der Oberfläche treiben lässt. Dabei bilden sich an den Stängeln recht viele Seitentriebe, die dann als Stecklinge abgetrennt werden können.2

Der Duftende Wasserfreund lässt sich in der emersen Form in einem nährstoffreichen Substrat deutlich leichter pflegen als submers, braucht dann aber wegen seiner Höhe viel Platz. Das schnellere Wachstum in der Landform lässt sich eventuell für eine produktive Vermehrung nutzen. Die emerse Kultur lohnt sich auch wegen der ansehnlichen lila Blüten, doch ist der strenge, etwas an Ziegenbock erinnernde "Duft", den die Pflanze bei Berührung abgibt, vielleicht nicht jedermanns Sache. Die dicken emersen Stängel können ziemlich brüchig sein.

Quellen und weiterführende Literatur:
  1. Kramer, Hans-Georg (2009): Pflanzenaquaristik à la Kramer. 1. Auflage. - Tetra Verlag.
  2. Kasselmann, C. (2010): Aquarienpflanzen. 3. Auflage. - DATZ Aquarienbuch, Ulmer Verlag, Stuttgart: S. 370.
  3. Stephan Mönninghoff (2011): Hygrophila odora. - blog.extraplant.de (http://blog.extraplant.de/hygrophila-odora.html, abgerufen am 11. September 2013)