Bolbitis heudelotii

Kongofarn

°C
°dKH
Aquarieneignung: ja
Verwendung: Aufsitzerpflanze (Begrünung von Hardscape), Hintergrund, Mittelgrund
Schwierigkeitsgrad: einfach
Wachstum: langsam

Allgemein

Verbreitung und Fundorte [?]: 

Tropisches Afrika, weit verbreitet


Populärnamen [?]: 
  • Kongofarn
  • Afrikanischer Flussfarn
  • Kongo-Flussfarn
  • Kongo-Wasserfarn

Synonyme [?]: 
  • Gymnopteris heudelotii Bory ex Fée

Pflanzentyp [?]:

  • Rhizom oder Kriechspross
  • Aufsitzerpflanze (auf Holz oder Stein)
  • Farn
Botanischer Name [?]: Bolbítis heudelótii (Bory ex Fée) Alston

Großgruppe [?]: Farne (Monilophyten)
Ordnung [?]: Polypodiales - Tüpfelfarnartige
Familie [?]: Dryopteridaceae - Wurmfarngewächse
Gattung [?]: Bolbitis

Beschreibung: 

Bolbitis heudelotii, der Kongofarn, ist im tropischen Afrika weit verbreitet, wo er mit seinen Wurzeln an Gestein und Holz festgeheftet im Spritzwasser- und Überschwemmungsbereich von rasch fließenden Flüssen und Bächen wächst - je nach Wasserstand emers oder submers. In Westafrika teilt er sich diesen Lebensraum oft mit Varietäten von Anubias barteri. Dieser Farn ist seit langer Zeit als populäre Aquarienpflanze bekannt und spielt im Aquascaping, besonders im Naturaquarien-Stil, eine große Rolle.

Ähnlich Javafarn (Microsorum pteropus) und Anubias hat Bolbitis heudelotii ein kriechendes Rhizom, an dem die Blätter und Wurzeln sitzen. Die Unterwasserblätter sind einfach bis doppelt gefiedert, transparent und flaschengrün, während die emersen Blätter einfach gefiedert, mattgrün und relativ hart sind. Die gesamte Pflanze ist etwas brüchig.

Es werden möglicherweise einige Formen von B. heudelotii kultiviert, die unter gleichen Kulturbedingungen unterschiedlich groß werden, aber keine eigenen Bezeichnungen haben. Dies ist allerdings schwierig nachzuprüfen, weil Größe und Aussehen der Pflanze sehr von den Bedingungen abhängen und es recht lange dauern kann, bis der Farn seine maximale Größe erreicht hat.

Es gibt in den Tropengebieten der Erde zwar viele Bolbitis-Arten, doch die meisten sind Landpflanzen, und als Aquarienpflanzen spielen bisher nur B. heudelotii und einige Varianten der asiatischen Art B. heteroclita eine Rolle. - Traditionell wird die Gattung zur Familie Lomariopsidaceae gezählt, doch molekularsystematische Befunde der letzten Jahre sprechen dafür, Bolbitis den Wurmfarngewächsen (Dryopteridaceae) zuzuordnen.

(Weiteres siehe "Kultur" und "Gestaltung")

Gestaltung

Für diese Wasserpflanze liegen keine Gestaltungsinformationen vor.
Beschreibung : 

Die gefiederten, dunkelgrünen, transparenten Blätter machen diese Pflanze zu einer sehr schönen Erscheinung im Aquarium. Von allen bisher in Aquarien kultivierten Farnarten entspricht Bolbitis heudelotii in seinem Aussehen wohl am ehesten dem, was man sich allgemein unter einem Farn vorstellt. Er kommt vor allem im Mittelgrund des Aquariums zur Geltung. Zusammen mit Wurzelholz und Moosen können dichte Bestände des Kongofarns einen urwüchsigen, dschungelartigen Eindruck vermitteln.

Kultur

Licht gering bis hoch 
Temperatur-Toleranz 18 bis 27 °C
Temperatur-Optimum 22 bis 25 °C
Karbonathärte 0 bis 12 °dKH
pH-Wert 5 bis 7 
Kohlendioxid (CO2) 10 bis 40 mg/l
Nitrat (NO3-) 10 bis 50 mg/l
Phosphat (PO43-) 0,1 bis 3 mg/l
Kalium (K+) 5 bis 30 mg/l
Eisen (Fe) 0,01 bis 0,5 mg/l

Wachstum: langsam

Vermehrung: Rhizomteilung, Teilung, Abtrennen von Tochterpflanzen

Kann emers wachsen?: ja

Für Gartenteich/Freiland geeignet [?]: unbekannt

Winterhärte [?]: in Deutschland nicht winterhart

Beschreibung : 

Im Aquarium entwickelt sich dieser Farn am besten, wenn er auf Steine oder Holz aufgebunden oder in die Lücken des Hardscape gesteckt wird, wo er sich mit seinen feinen, aber recht festen Wurzeln anheftet. Wie es auch bei Microsorum pteropus und Anubias-Arten empfohlen wird, sollten die Rhizome nicht in den Bodengrund eingegraben werden, da sie sonst faulen könnten.

Bolbitis heudelotii ist eine einfach zu kultivierende, anpassungsfähige Pflanze, die auch mit mittlerer Karbonathärte und Schwachlicht zurechtkommt, doch ein Platz mit starker Strömung, mittlere Lichtstärke, eher weiches, schwach saures Wasser, CO2-Zugabe sowie Makro- und Mikronährstoffdüngung über die Wassersäule fördern den Wuchs erheblich. Dieser Farn gilt zwar allgemein als langsamwüchsig (etwa alle 1-2 Monate ein neues Blatt), doch hängt dies sehr von den Kulturbedingungen ab. Die Wachstumsrate ist unter zusagenden Bedingungen eher als "mittel" einzustufen und nimmt auch mit Alter und Größe der zusammenhängenden Pflanzenmasse zu. Es kann nötig werden, einen üppigen Bolbitis-Busch durch regelmäßiges Abschneiden von Blättern und Zurückstutzen der Rhizome in Zaum zu halten.

B. heudelotii kann leicht durch Teilung des Rhizoms vermehrt werden. Die Rhizomstücke sollten mindestens 3 Blätter haben. Selten entwickeln sich auch Jungpflanzen an älteren Blättern.