Monosolenium tenerum

Zartes Lebermoos

°C
°dKH
Aquarieneignung: ja
Verwendung: Aufsitzerpflanze (Begrünung von Hardscape), Nano-Aquarium, Vordergrund Gruppe
Schwierigkeitsgrad: einfach
Wachstum: mittel

Allgemein


Populärnamen [?]: 
  • Zartes Lebermoos

Synonyme [?]: 
  • Cyathodium tenerum Steph.
  • Dumortieropsis liukiuensis Horikawa

Irrtümliche Namen [?]: 
  • Pellia endiviifolia

Pflanzentyp [?]:

  • Moos oder Farnprothallium
Botanischer Name [?]: Monosolénium ténerum Griffith

Großgruppe [?]: Lebermoose (Marchantiophyta)
Ordnung [?]: Marchantiales - Brunnenlebermoosartige
Familie [?]: Monosoleniaceae
Gattung [?]: Monosolenium

Beschreibung: 

Monosolenium tenerum ist ein schönes, dunkelgrünes Lebermoos, das in warm-gemäßigten bis subtropischen Gebieten Nordindiens, Nepals, Ostasiens und auf Hawaii auf feuchtem, schattigem, stickstoffreichem Boden vorkommt. In der freien Natur ist diese Art selten, häufiger dagegen in Siedlungsbereichen. Ihr Debüt als Aquarienmoos hatte die Pflanze 2002, als sie als vermeintliche Pellia endiviifolia sehr schnell in den Aquarianerkreisen bekannt wurde. Im darauffolgenden Jahr wurde sie von dem Bryologen Prof. S.R. Gradstein (damals Universität Göttingen) als Monosolenium tenerum bestimmt. Die echte Pellia endiviifolia, das Endivienartige Beckenmoos, kommt unter anderem in Deutschland vor. Dieses Lebermoos sieht zwar M. tenerum äußerlich ähnlich, ist aber nicht näher mit diesem verwandt.

Monosolenium tenerum wird nicht selten mit dem "Süßwassertang", einem Farn-Prothallium, verwechselt. Zur Unterscheidung siehe "Lomariopsis cf. lineata, 'Süßwassertang'".

M. tenerum kann man sich als weitaus größere, dunklere Version von Riccia fluitans vorstellen. Es hat jedoch den Vorteil, am Boden zu bleiben und dort Polster zu bilden.

(Weiteres siehe unter "Kultur" und "Gestaltung")

Gestaltung

Für diese Wasserpflanze liegen keine Gestaltungsinformationen vor.
Beschreibung : 

Monosolenium tenerum kann im Aquarium relativ vielfältig eingesetzt werden, vor allem für Vorder- und Mittelgrundbepflanzungen. Sein dunkelgrüner Farbton kontrastiert hervorragend mit heller gefärbten Vordergrundpflanzen wie Eleocharis pusilla ("E. parvula") und Glossostigma elatinoides. Es sieht gut aus, wenn mehrere verschieden große Monosolenium-Büsche verstreut zwischen solchen rasenartigen Pflanzen sitzen. Alternativ kann man M. tenerum flächig als Vordergrundpflanze einsetzen, auch wenn sich diese Verwendungsweise wohl am besten für größere Becken eignet.

Weil das Zarte Lebermoos bestens auf feuchtem bis nassem, nährstoffreichem Substrat wächst, ist es sicher auch für die Gestaltung von emersen Layouts (Riparien, Feuchtterrarien, Wabi-Kusa) interessant.

Kultur

Licht mittel bis hoch 
Temperatur-Toleranz 18 bis 26 °C
Karbonathärte 0 bis 14 °dKH
pH-Wert 5 bis 7,5 
Kohlendioxid (CO2) 15 bis 40 mg/l
Nitrat (NO3-) 10 bis 50 mg/l
Phosphat (PO43-) 0,1 bis 3 mg/l
Kalium (K+) 5 bis 30 mg/l
Eisen (Fe) 0,01 bis 0,5 mg/l

Wachstum: mittel

Vermehrung: Teilung, Abtrennen von Tochterpflanzen

Kann emers wachsen?: ja

Für Gartenteich/Freiland geeignet [?]: unbekannt

Winterhärte [?]: unbekannt

Beschreibung : 

Als Pflegling im Aquarium gibt sich Monosolenium tenerum genügsam und gedeiht unter den verschiedensten Bedingungen. Unter üppigen Lichtverhältnissen und CO2-Gaben wird es allerdings robuster und zeigt sich optisch von seiner schönsten Seite. Auch durch Temperaturen im mittleren Bereich und ein großzügiges Phosphat-Level kann man ihm helfen, sich noch besser zu entwickeln. Bei geringer Beleuchtungsstärke bilden sich eher dünne, aufrechte Thallus-Äste.

Das Zarte Lebermoos lässt sich ohne weiteres durch einfache Teilung vermehren. Interessant wird es jedoch, wenn es darum geht, M. tenerum zu trimmen. Da es in der submersen Form von allein nicht "festwächst" und lose zu einer wahren Plage werden kann, bringt man es am besten mit einer Nylonschnur an Steinen befestigt oder in kleinen Büscheln zwischen anderen Pflanzen ins Aquarium ein. Auf einen Stein aufgebunden sieht es zwar zuerst nicht gerade schön aus, wächst aber flott zu einem Busch heran und lässt sich gut in Form halten. Zum Stutzen empfiehlt es sich, die Pflanze aus dem Aquarium heraus zu nehmen, soweit dies möglich ist. Wenn man das Lebermoos im Aquarium beschneidet, saugt oder keschert man am besten die abgeschnittenen Stücke ab, weil jeder Schnipsel weiterwachsen kann und das Lebermoos dann eventuell an vielen Stellen im Aquarium auftaucht, an denen man es nicht haben will. Falls Garnelen im Becken sind, sollte man vor dem Trimmen die Monosolenium-Polster nach diesen absuchen, da sich die Garnelen gern darin verstecken.

Lässt man aufgebundenes Monosolenium allzu groß werden, können die untersten, ältesten Teile absterben, worauf sich das Polster vom Untergrund ablöst. Man muss auch beachten, dass die Thalli von M. tenerum sehr brüchig sind.

Monosolenium tenerum wächst auch hervorragend in der Landform auf feuchtem bis nassem Substrat. Die emersen Thalli wachsen flächig und werden meistens breiter als in der Unterwasserform. Das Zarte Lebermoos kann z.B. in Feuchtterrarien, an künstlichen Rinnsalen, Wasserfällen usw. angesiedelt werden.