Aponogeton madagascariensis var. madagascariensis

Madagaskar-Gitterpflanze

°C
°dKH
Aquarieneignung: ja
Verwendung: Hintergrund, Mittelgrund
Schwierigkeitsgrad: schwierig
Wachstum: schnell

Allgemein


Höhe: 25 - 50 cm
Breite: 25 - 30 cm

Populärnamen [?]: 
  • Madagaskar-Gitterpflanze

Pflanzentyp [?]:

  • Rosette
  • Knolle
Botanischer Name [?]: Aponogéton madagascariénsis (Mirb.) H. Bruggen

Großgruppe [?]: Samenpflanzen: Blütenpflanzen (Angiospermen)
Ordnung [?]: Alismatales - Froschlöffelartige
Familie [?]: Aponogetonaceae - Wasserährengewächse
Gattung [?]: Aponogeton

Beschreibung: 

Aponogeton madagascariensis kann normalerweise in fließenden Gewässern auf der Insel Madagaskar angetroffen werden. Ihre gitterartige Blattstruktur ist einzigartig und ließ diese Pflanze schon seit den 1950er Jahren zu einer Herausforderung für viele Aquarianer werden.

Zwei Varietäten der Art Aponogeton madagascariensis, var. henkelianus und var. major, weisen beide breite Blätter auf und entwickeln zweispitzige weiße oder gelbliche Blüten, die nach Selbstbestäubung mithilfe eines Pinsels Früchte mit Samen produzieren können.

Die var. henkelianus weist eine unregelmäßige Gitterstruktur der Blätter auf, im Gegensatz zur var. major, die eine sehr regelmäßige Struktur zeigt. Eine weitere Variante im Aquaristikhandel stellt die var. madagascariensis dar, die sehr viel größer ist und schmalere Blätter hat, welche bis zu einem Meter lang werden können, wenn man den Blattstiel mit einbezieht. Die var. madagascariensis hat rosa bis lila Blüten mit normalerweise 5 Spitzen, bei welchen keine Selbstbestäubung möglich ist. Der Stängel eines Aponogeton-madagascariensis-Blütenstands kann bis zu 1,5 cm Durchmesser haben. Wenn Aponogeton madagascariensis ihre volle Größe entfaltet, ist sie zu groß für jedes Aquarium unter 500 Litern.

Alle Varianten der Aponogeton madagascariensis bevorzugen nährstoffarme Substrate. Dunkle braune abgestorbene Stellen auf den älteren Blättern, die sich ausbreiten, bis das gesamte Blatt abstirbt, sind ein gutes Indiz für zu nährstoffreichen Bodengrund. Das Vorhandensein von Wurzeln anderer Pflanzen hilft der Aponogeton madagascariensis, sich im Aquarium zu etablieren. Diese "Helfer-Pflanzen" sollten jedoch nicht über die Aponogeton madagascariensis hinauswachsen oder deren Blätter beschatten. Die kleineren, kompakten Cryptocoryne-Arten werden diesen Umständen gerecht. Es ist von Vorteil, wenn die "Helfer-Pflanzen" schon gut angewachsen sind, bevor man die Knolle der Gitterpflanze einsetzt. Die Knolle sollte generell nicht ganz in das Substrat gesteckt werden, sondern immer nur teilweise.

Mit mittelmäßiger Lichtintensität, die jedoch direkt auf die Pflanze strahlen sollte, braucht die Gitterpflanze zusätzlich eine CO2-Zufuhr, um gut zu wachsen. Mikro-und Makronährstoffe sollten zudem in ausreichender Form vorhanden sein. Die Pflanze reagiert besonders empfindlich auf ein Fehlen von verwertbarem Eisen.

In der Literatur wird die Gitterpflanze als eine Pflanze beschrieben, die eine Ruhephase benötigt, in der alle Blätter absterben. In dieser Phase darf die Knolle jedoch nicht austrocknen. Teilweise treibt die Pflanze nach solch einer Ruhepause erneut aus. Wenn die Gitterpflanze jedoch unter guten Bedingungen im Aquarium gehalten wird, kann sie jahrelang ohne Ruhepause neue Blätter produzieren. Wenn die Pflanze nicht mit ausreichend CO2 und Nährstoffen versorgt wird, produziert sie dennoch gesunde neue Blätter, aber schöpft dabei ihre Nährstoffreserven aus der Knolle. Sie wird schnell dieses Reservoir erschöpfen und danach absterben. Schließlich ist noch zu erwähnen, dass die A. madagascariensis sehr viel vitaler bleibt, wenn sie bei Temperaturen von nicht mehr als 24°C gehalten wird. Über dieser Temperatur verlangsamt sich der Wuchs stark und die Pflanze bringt nur noch kleinere Blätter hervor. Bei zu hohen Temperaturen kann der Wuchs sogar gänzlich stagnieren.

Wenn Samen produziert werden, werden diese wie bei anderen Aponogeton-Arten mit einer wasserundurchlässigen fleischigen Hülle entlassen, die es den Samen für 1-2 Tage ermöglicht, auf der Wasseroberfläche zu treiben, bis dann endlich die Samenhülle aufplatzt und den Sämling in das Wasser entlässt. Dieser sinkt darauf sofort zum Grund und versucht einzuwurzeln. Wenn man die Samen selber pflanzen möchte, sollte man sie in Quarzsand mit etwas Erde gemischt einsetzen, um ihnen einen matschigen, sumpfigen Bodengrund zu ermöglichen. Unter guten Wuchsbedingungen sollte die neu entstehende Pflanze nach 3 bis 4 Monaten eine Größe erreicht haben, bei der ihre Blätter um die 10 cm lang sind und die Knolle einen Durchmesser von 1cm hat. Ab dieser Größe können die kleinen Pflanzen umgesetzt werden.

Die var. henkelianus und var. major können mit viel Licht zu sehr kompakten Pflanzen heranwachsen, die auch in den Mittelgrund von großen Aquarien passen.

Die var. madagascariensis sollte in den Hintergrund gepflanzt werden und ist nur für das eigene Aquarium geeignet, wenn die Pflanze noch so klein ist, dass sie noch nicht bis zur Wasseroberfläche des Aquariums reicht.

Gestaltung

Farbe: 
mittelgrün

Kultur

Licht gering bis hoch 
Temperatur-Toleranz 5 bis 33 °C
Temperatur-Optimum 17 bis 27 °C
Karbonathärte 2 bis 12 °dKH
pH-Wert 4,5 bis 6,5 
Kohlendioxid (CO2) 10 bis 40 mg/l
Nitrat (NO3-) 10 bis 50 mg/l
Phosphat (PO43-) 0,1 bis 3 mg/l
Kalium (K+) 5 bis 30 mg/l
Eisen (Fe) 0,01 bis 0,5 mg/l

Wachstum: schnell

Vermehrung: Samen

Kann emers wachsen?: nein

Für Gartenteich/Freiland geeignet [?]: unbekannt

Winterhärte [?]: in Deutschland nicht winterhart

Für diese Wasserpflanze liegt keine detaillierte Kulturbeschreibung vor.